Notizen am Rande

Meine Ansprüche an die Qualität meiner Vorträge sind hoch, meine Zuschauer erwarten - zu recht - viel. So vergehen immer Jahre zwischen der Reise und der Premiere des Vortrags, insbesondere solange die Vortragstätigkeit nebenberuflich erfolgte. Inzwischen ist das Reisen und Vortragen meine ausschließliche Arbeit und ich hoffe, entsprechend schneller arbeiten zu können. Leider gibt es zunehmend auch bürokratische Hindernisse: Eigentlich ist die Bürokratie ja notwendig und gedacht, die Bürger zu entlasten. Zunehmend erlebe ich diese jedoch als belastend und übergriffig.

20% der Arbeitszeit Selbständiger - setzt man reguläre Arbeitszeiten an - klaut die Bürokratie bei Soloselbständigen im Durchschnitt. Mit jeder "Bürokratieentlastung" erhöht sich tatsächlich der Aufwand.

Darin noch nicht enthalten sind unglaubliche Vorgänge wie eine Oberbürgermeisterin, die versucht, Zensur zu üben, weil sie sich auch an unpolitischen Vorträgen stört, wenn es um das falsche Land geht. Nur mit erheblichen Aufwand konnte ich erzwingen, daß ich wieder im Edwin-Scharff-Haus vortragen kann. Lassen auch Sie sich bitte nicht von Politikern bevormunden, lassen Sie sich nicht sagen, was sie denken dürfen. Vorgebliche politische Moral ist meist nur Machtpolitik.

In Südamerika gibt es gleichermaßen Einschränkungen in der Freiheit - einige Luftaufnahmen, die mir noch möglich waren, sind es inzwischen nicht mehr , Ländergrenzen sind mal offener, mal geschlossener und politische Bevormundungen gibt es auch. Andererseits erlebt man immer wieder den Willen zur Freiheit der mitunter leider auch mit Gewalt durchbricht. In Gesprächen zeigte sich gesunder Menschenverstand, der mit Blick auf die Deutsche Politik bei dortigen Gesprächspartnern Fassungslosigkeit zeigte.

In Bolivien hatte ich einen unkontrollierten Zugang zum Präsidenten, wie er in Deutschland auch bei zweitrangigen Politikern nicht mehr denkbar wäre.

Auf der 13-Monats-Reise habe ich Luftaufnahmen zunächst vom Motorisierten Gleitschirm aus gemacht. Unterwegs kaufte ich eine - qualitativ noch nicht so befriedigende Drohne. Im Rahmen der rasant fortgeschrittenen Drohnentechnologie reiste ich vor der Premiere nochmals durch Brasilien und Bolivien, was den Vortrag zusätzlich aufwertet. Das waren dann noch einmal zusätzliche 3 Monate und ca. 40.000 km im Mietwagen. Glücklicherweise hatte ich in Brasilien einen Vermieter gefunden, bei dem es keine Kilometerbegrenzung gab. Bei der Rückgabe des Autos war die Überraschung des Vermieters groß...

13 Monate, 100.000 km im eigenen Auto, durch alle 13 Länder, 100.000 Fotos

In einer Favela ein Interview in der
Schusslinie zwischen Gangstern und Poli-
zisten mit Schnellfeuergewehren. Der
Gangster gab die Regieanweisung.
Anderen Ortes 3 mal überfallen/ bestohlen
/ beraubt. Im Amazonas auf schlammigen
Lehmpisten vorbei an steckengebliebenen
LKWs, über marode Holzbrücken, im Boot
durch das Flußsystem.
Eindrücke der zusammenbrechenden
Regierung im Chaos von Venezuela. Dinosaurierfunde in der Argentinischen Wüste. Auf dem zu "Lost World" und "Jurassic Parc" inspirierenden Naturwunder des Roraima-Tepui in Venezuela.
Raketenstart in Kourou.
Fliegend über die Petroglyphen von
Nazca/ Peru. In unzähligen Tempeln alter
Hochkulturen. Im Drogenanbaugebiet
Boliviens. Ein Karnevalstanz mit Präsident
Evo Morales. Der Präsidentin Chiles nach
einem Tsunami-Erdbeben begegnend. Zu Weihnachten erhielt der Reisende gleich 3 SMS von ihr.
Der wilde Ritt der Gauchos in Patagonien.
Zwischen Pinguinen spazierend, in Argentinien mit Seelöwen und im Amazonas mit rosafarbenen Flußdelphinen schwimmend. Unruhen in Argentinien, Aufstand in Peru.
Einen Monat verzweifelnd, als die Werkstatt den Wagen "kaputtrepariert" hatte. Zur sicheren weiteren Reise erhielt der Wagen schließlich in feierlicher Zeremonie die Segnung eines Priesters. Ob es half? Sie erfahren es im Vortrag.

Dann eine gemütliche Fahrt auf der angeblich gefährlichsten Straße der Welt, die jedoch harmlos war im Vergleich mit den zuvor befahrenen - dafür unbekannten - Pisten des bolivianischen Berglandes.
Unendlich schöne Landschaften im Regen-
wald, in den Anden, in der Pampa.
Aktive Vulkane. Leckere Früchte, für die es
im Deutschen nicht einmal Namen gibt.
Ein Abstecher zur Osterinsel. Traumhafte
Nächte im Zelt.

Wie immer mit eindrucksvollen Luftbild-kunstwerken.

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